Montag, 6. Mai 2013

Frühjahrsschur

Endlich ist es geschafft und alle Kaninchen sind von ihrer Wolle befreit. Wolke ist mir zwar am Dienstag ausgebüchst und bisher hab ich ihn noch nicht wieder fangen können, aber er war bereits vor seinem Ausbruch geschoren worden. Robin hatte ich zwar vor wenigen Wochen gepflückt, er war aber schon wieder sehr wollig. Die Mädels hätte ich pflücken können, da sie aber nicht zahm genug sind, bleiben sie nicht still sitzen. Ich habe sie also geschoren. Leider war besonders Biene hintenrum schon sehr filzig (sie wird definitiv nie gedeckt werden!) und ich habe sie versehentlich geschnitten. Dass die Schere auch so unglaublich scharf und die Kaninchenhaut so unglaublich dünn sein muss! Bitte entschuldige, liebe Biene, ich hoffe, das nächste Mal wird das nicht mehr passieren!

Liebe Anja, deine Wolle ist mehr oder weniger bereits auf dem Weg zu dir! Ich werde die nächsten Tage keine Zeit zum Sortieren haben, weil mein Umzug in die heiße Phase kommt und ich mit Einpacken zu tun habe. Hoffentlich schaffe ich es am Wochenende, dann bringe ich dir den Karton nächste Woche persönlich vorbei!

Mittwoch, 24. April 2013

Lange, ereignisreiche Schreibpause

Erinnert sich noch wer an meinen Stoßseufzer über den fehlenden perfekten Mann? Nun, ich habe ihn gefunden. Oder besser gesagt, er mich. Bis auf die Tatsache, dass ich weiterhin arbeiten gehen "muss", stimmt das Gesamtpaket total. :-) Der Mann selbst ist wunderbar (wobei ein paar kleine Macken und Altlasten nunmal vorhanden sind), dazu gibts einen großen Bruder für meinen Sohnemann und einen Dreiseitenhof für mich und meine Nickels ^_^



Meine Wochenenden bestehen also derzeit aus dem Sanieren und Herrichten der Räume des alten Bauernhauses, schließlich braucht mein Kind nachher auch ein Zimmer, und aus Garten- und Hofarbeit. Unter der Woche habe ich schon begonnen, meinen Hausrat nach und nach ins neue Heim zu verfrachten. Neuerdings fahre ich also mit Anhänger zur Arbeit...
Dazu gehts jetzt auch wieder ins Holz, da der Wald endlich wieder mit dem Traktor befahrbar ist. Knochenarbeit! Aber man möchte ja heiß duschen und in warmen Zimmern sitzen...
Die Wuschel leben bereits seit Längerem im hergerichteten Schweinestall. Er ist als Müllraum und Rumpelbude verwendet worden und musste erstmal entrümpelt und gesäubert werden. Vorn kam solider Volierendraht dran, der sich noch auf dem Scheunenboden fand.
links vorher, rechts nachher:

Erst paarweise getrennt, seit Sonntag zusammen auf 10m². Ich hatte sie erstmals im Gittergehege auf der Wiese und dort auf neutralem Boden der Neugier halber noch einen Versuch gewagt, sie zu vergesellschaften. Siehe da, es ging. Noch ist nicht von einer harmonischen Gruppe zu sprechen, aber es fließ wenigstens kein Blut...



Entgegen des Abgabegrunds von Emma gibt es bis dato keinen Zickenkrieg. Der dicke Wolkerich ist noch ziemlich außen vor, was vielleicht an seinem unschönen Äußeren liegen mag. Ich habe ihn eine Woche zuvor "abgeerntet" und dabei festgestellt, dass durch die wegen Kälte lange hinausgeschobene Schur seine Haut gelitten hat. Er sieht mächtig gerupft aus. Hoffentlich hat er sich keinen Hautpilz angelacht... Ich werde mich beeilen, die Damen von ihrer Wolle zu befreien, Biene beginnt um den Hintern herum bereits zu filzen. Hoffentlich stört das nicht gleich wieder den empfindlichen Burgfrieden, denn die Damen sollen durch die Schur ja in Hitze kommen.

Durch das Zusammensetzen der beiden Pärchen ist nun das zweite Stallabteil frei, dazu wird mein bisheriger Stall im Garten aufgebaut (und dabei gleich zu etwas Artgerechterem umgebaut). Heißt für mich: Startschuss in die Zucht! :-) Bin bereits auf der Suche nach einem geeigneten Satinangora-Rammler. Ein kleiner schwarzer Jüngling vom Januar wäre zu haben und womöglich die dreistündige Fahrt wert... Der gelbe Einheitsbrei, wie er auf dem obigen Foto zu sehen ist, möchte gern in eine Farbvielfalt verwandelt werden! Kandidatin für den Job als Mama ist Emma, die im Sommer ihren zweiten Geburtstag hat und damit noch nicht zu alt für ihren ersten Wurf ist. Von Biene weiß ich eigentlich gar nichts und ihre Wolle ist nicht so wahnsinnig toll, dass man sie dringend vermehren müsste.

Das Spinnrad hat schon einen sehr dekorativen Platz neben dem schönen alten Kachelofen in der Stube gefunden, gesponnen habe ich aber seit Ewigkeiten nicht mehr. Lediglich mal kurz vorgeführt, für mehr habe ich keine Zeit. Das Positive ist, dass direkt nebenan eine weitere "Spinnerin" wohnt, die sich über die Verstärkung sehr freut. Bisher war sie die einzige im Ort.

Samstag, 16. Februar 2013

Gehegebegrünung

Um die Wartezeit bis zum Beginn der Aussaatsaison zu überbrücken, hab ich heute mal ein bisschen Gehegebegrünung für Fridolin zurechtgemacht. 
Es sind ein paar Kindel von meiner Grünlilie. Diese Pflanzen werden gelegentlich als Tierfutterpflanze im Handel angeboten. Meine vermehrt sich ja wie doof, warum als nicht nutzen. Die Kindel stehen jetzt in Erde, die mit Sand abgedeckt ist. Die Tassen haben etwa die richtige Höhe, um sie fast ganz in der Streu zu versenken. Jetzt dürfen sie in ihrem "Gewächshaus" eine Zeitlang anwurzeln, bevor sie ins Gehege kommen. Bisher hat er Grün eher ignoriert, hatte ihm mal Hirse und andere Futtersaaten vorgezogen und reingestellt. Vielleicht findet er Grünlilie ja lecker, ansonsten isses halt ne hübsche Deko ;)

Den Kaninchenstall hab ich heute mal wieder gründlich sauber gemacht. Während meiner "Rückenphase" konnte ich das nicht, habe nur immer frisches Stroh drübergestreut. Es ist eine ganze Menge und durch die Feuchtigkeit und die verpappte Erde ziemlich schwer. Hab den Mist in zwei riesige Plastesäcke getan, die ich nun nicht mehr anheben kann... Aber schöner Dünger wird das! War eine recht anstrengende Sache, die Matratze da rauszuholen, zumal der Stall so beschissen zugänglich ist. Leute lasst bloß die Finger von den "schicken" Ställen aus dem Versandhandel! Der letzte Müll! Jedenfalls sieht es im Kaninchenheim jetzt endlich wieder so aus:
 Ich habe die zugebuddelte Leiter im Robin-Emma-Appartement gefunden :D und wieder hergerichtet. Sie sieht nun ein bisschen mitgenommen aus nach all der Zeit unter Sand, Erde, Stroh und Kaninchenpipi...
 Robin konnte leider nicht warten, bis ich das Schlafhaus neu eingestreut hab. Der steckt seinen neugierigen Rüssel überall rein und sieht nach dem Einstreuen aus wie ein wandelnder Strohballen. Aber hier sieht man mal ganz hübsch, wie so ein Rost aussehen kann. Das sind Kunststoffleisten, die auf einen Träger aufgeklipst werden. Darauf zu laufen scheint selbst für meinen kleinen Käptn Hook mit seiner krummen Pfote nicht unangenehm zu sein. Emma schiebt gern mal das Stroh auf die Seite und legt sich auf den blanken Rost. Unter dem Rost ist eine Kunststoffwanne mit Spänen, die den Urin aufsaugen, so dass es oben immer trocken ist und nach Möglichkeit kein Geruch/Ammoniak entsteht.
 In der Nachbarwohnung wird gleich mal probegekuschelt und das frische Stroh nebenbei auch gekostet.
Dann gabs auch noch frische Äste. Birke ist besonders beliebt, die dünnen Zweige werden komplett gefressen. Wird lieber gefressen als Heu und da ich in der Nähe eine reichhaltige Quelle habe, gibts täglich frische.
Und zum Schluss noch das WERKANINCHEN!!! Muahahah! :D


Freitag, 15. Februar 2013

Aus dem Winterschlaf erwacht.

Ach du je, hab ich lange nicht geschrieben! Naja, so schrecklich viel ist auch nicht passiert. Über den Jahreswechsel lag ich mit üblen Rückenschmerzen flach. Erst dachte ich "Hexenschuss", als ich am nächsten Morgen und die folgenden drei Tage nicht mehr hoch kam, "Bandscheibenvorfall". Im Nachhinein kann man viel Rätselraten. Ich gehe jetzt einmal die Woche zum Rehasport, ärztlich verordnet, und ich weiß zuverlässig, dass Bewegung, vor allem die richtige, hilft.
Den Kaninchen geht es blendend, soweit ich das sehen kann. Biene ist mir zu knochig, aber da ich meine Waage verbummelt habe und die neue auf sich warten lässt, kann ich sie nicht kontrollieren. Emma hatte gestern einen Anflug von Durchfall, war aber heute wieder weg.
Der Stall ist zu klein, lässt sich aber jetzt nicht ändern. Nur die Trennwand zwischen den beiden Paaren muss ich dringend überarbeiten. Zwecks Zugänglichkeit musste ich die Trennung als Tür ausführen und den Türverschluss haben die Langohren heute geknackt. Ich kann nicht sagen, wie schlimm die Prügelei war, ich war nicht dabei. Mutter wollte bzw sollte die Tiere nachmittags rauslassen und rief mich dann an, alle Vier wären ihr aus einer Stalltüre entgegengekommen. Die Trenntür stand weit offen und Emma jagte Biene vehement durch die Gegend. Emma ist ja von ihrer Vorbesitzerin abgegeben worden, weil sie die Gruppe gesprengt und eine Häsin zu Tode gejagt hatte. Das brauch ich definitiv nicht und bin heilfroh, dass sie Rammler sich zurückgehalten haben, statt sich auch noch zu prügeln. Mittlerweile ist die ursprüngliche Ordnung wieder hergestellt, aber ich konnte noch nicht alle Tiere auf Verletzungen kontrollieren, weil es einfach zu dunkel war bei meiner Heimkehr.
Ich bastele gerade an einer Homepage über Angorakaninchen: www.thueringer-langohrschafe.de.tl
Sie ist noch im Aufbau und ich habe eine Kollegin, die in ihrer Freizeit fotografisch tätig ist, zu einer halben Zusage für eine richtige Kaninchen-Fotosession im Frühling gewinnen können. Hoffen wir, dass das klappt, dann gibts haufenweise schöne Fotos. Inkl. Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Scheren, so eine hatte ich nämlich vergebens gesucht.
Hier erstmal das was ich selbst so zustandebringe:

Mein kleiner Prinz Robin. Unter der Achsel war ein Filznest mit Sand als Ursache, das ich entfernt habe, daher sieht er da etwas ulkig aus ;)










Baumeisterin Emma ist nicht begeistert über den Höhlencheck durch Robin. Der Berg, auf dem sie sitzt, war mal die Leiter zum Schlafhaus, die sie mit dem Gewicht der aufgeschaufelten Erde zum Einsturz gebracht hat. Nun müssen sie eben hoch und runter springen :)






Auslauf im Schnee ist auch für Angoras problemlos möglich. Es darf nur nicht allzu nass sein, die Nässe würde die Wolle durchdringen. Knackig-kalter trockener Schnee macht aber nichts aus.








Ich glaube nicht, dass Robin und Wolke sich jemals vertragen werden. Die Sommerausläufe werde ich mit Brettern trennen, damit sie sich nicht sehen können und solche Attacken verhindert werden.








Meine ersten richtigen Angoraprodukte! Gestrickt hat meine Mutter, ich kann das nicht so gut. Aber ich habe gesponnen und gezwirnt. Und natürlich vorher geschoren bzw. gepflückt und die Tiere versorgt :) Ich trage die beiden Teile unheimlich gern, sie sind superweich und total warm, ohne dass man unter der Mütze schwitzt. Wenn es drauf regnet oder schneit, bleibt die Nässe außen und lässt sich leicht abschütteln. Nass habe ich die Teile noch nie erlebt.